Drucken


Alte Völklinger Eisenhütte


ARCHIV: Dieses Angebot aus der Frühzeit des Webs wurde in Forschungprojekten an der Universität des Saarlandes in den Jahren 1995 bis 2000 erstellt und wird nicht mehr aktiv betreut. Die Angaben auf dieser Website sind daher grösstenteils veraltet.

Die Röchlingschen Eisenwerke: boomendes Zentrum der Schwerindustrie

Entscheidend für das Schicksal der Stadt war 1881 die Übernahme der 1873 gegründeten Völklinger Eisenhütte durch die Gebrüder Röchling. Das Familienunternehmen machte in wenigen Jahren die Völklinger Hütte zum großindustriellen Zentrum. Die zwischen Innenstadt und Saar gelegene Hütte bestimmte mit ihrem Arbeitskräftebedarf, der gigantischen Produktionsausweitung und ihrer wirtschaftlichen Sogkraft von nun ab die Stadtentwicklung.

Mit dem Anblasen des ersten Hochofens im Jahr 1883 begann Völklingens Geschichte als Boomtown der Schwerindustrie. 1890 war die Hütte schon der größte (Schweiß-) Eisenträgerhersteller im Deutschen Reich. 1891 folgte die Inbetriebnahme eines modernen Thomas-Stahlwerks, mit dem auch die lothringischen Minetteeisenerze verhüttbar wurden. Bis 1903 entstanden insgesamt sechs Hochöfen. Ab 1908 ermöglichte ein neuartiger lnduktionsofen die Produktion von Elektrostahl in großen Mengen.

Schon vor dem 1. Weltkrieg trugen zahllose technische lnnovationen, Erfindungen und Patente zum Aufbau eines gewaltigen lndustrie-lmperiums bei. Die Hochkonjunktur der Gründerzeit ging über in die Stahl verschlingende militärische Aufrüstung. Allein neunzig Prozent des Stahls für die Stahlhelme wurden in Völklingen hergestellt.