Alte Völklinger Eisenhütte
ARCHIV: Dieses Angebot aus der Frühzeit des Webs wurde in Forschungprojekten an der Universität des Saarlandes in den Jahren 1995 bis 2000 erstellt und wird nicht mehr aktiv betreut. Die Angaben auf dieser Website sind daher grösstenteils veraltet.
Eisenbahnen, Gruben und Fabriken: Industrialisierungswelle im preußischen Saarrevier
Nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo fiel das Gebiet 1815 an Preußen. Völklingen wurde als Sitz einer Bürgermeisterei - der zusätzlich die Orte Püttlingen, Großwald, Altenkessel/Neudorf und Luisenthal zugeordnet waren - Teil des neugeschaffenen Landkreises Saarbrücken. Gruben, Eisenhütten, Hammerwerke, Glashütten, Rußhütten und chemische Fabriken inmitten einer agrarisch kleinbürgerlichen Landbevölkerung bildeten in Völklingen und den umliegenden Ortschaften das Kapital für eine erste mächtige lndustrialisierungswelle, die der preußische Staat über den Bergfiskus als wichtigster Unternehmer entscheidend förderte und mit einem systematischen Ausbau der Infrastruktur unterstützte.
ln der Grube Geislautern begann 1837 mit der Kettenförderung und von 1833 bis 1838 mit dem Abteufen des ersten Tiefbaustollens der moderne großindustrielle Steinkohlebergbau im Saarrevier. 1840 wurde im Geislauterner Eisenwerk der erste Kokshochofen in der Saarregion angeblasen und damit die Massenproduktion von Eisen und Stahl eingeleitet. Die Spiegelhütte in Fenne (gegründet 1812) war der größte Hohlglashersteller im südwestdeutschen Raum.