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Alte Völklinger Eisenhütte


ARCHIV: Dieses Angebot aus der Frühzeit des Webs wurde in Forschungprojekten an der Universität des Saarlandes in den Jahren 1995 bis 2000 erstellt und wird nicht mehr aktiv betreut. Die Angaben auf dieser Website sind daher grösstenteils veraltet.

Königshof der fränkischen Herrschaft

Völklingen gehört zu den ältesten Ortschaften im Saarland. Die fruchtbare Talaue zwischen den Einmündungen von Rossel und Köllerbach in die Saar war schon zur Zeit der Kelten und später der Römer ein Knotenpunkt für die Verkehrs- und Wirtschaftsströme. Im frühen Mittelalter zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert wurde der alte Markt und Bauernflecken bei der ersten Besiedlungswelle der Franken zu einem Zentrum der umliegenden bäuerlichen Gehöfte. Hier lag das neben Saarbrücken und Wadgassen bedeutendste Königsgut an der Saar. Die Kreuzung der vom Köllertal zur Saar verlaufenden Straße mit der alten Straße von Saarbrücken nach Trier führte die Frankenkönige auf ihren Reisen nach "Fulcolingas", so daß diese Königsgut wichtige Bedeutung in der Gerichtsbarkeit, der Verwaltung der Königsländereien und Ausübung der Herrschaftsrechte gewann.
Der Bau der Kirche St. Martin noch in der Karolingerzeit, also vor 911 bezeugt auch die Funktion des frühmittelalterlichen Dorfes als zentralen Kirchplatz.

Völklingen kann auf sehr frühe schriftliche Zeugnisse zurückblicken. Vom 27. Oktober 928 datiert die älteste Urkunde. Sie wurde ausgestellt zu "Fulcolingas" von Durandis, dem Vizekanzler von Ludwig dem Frommen. Die Förster der königlichen Wälder des Wasgaues wurden darin von Diensten befreit. Ein zweites Dokument vom 14. April 999 überliefert, daß Kaiser Otto der Dritte das Gut "Fulquelinga" zusammen mit der Burg Saarbrücken und dem Warndt dem Bischof Adalbert von Metz zu Lehen gibt, der wiederum die Grafen des unteren Saargaues damit belehnte.