Alte Völklinger Eisenhütte
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1881: Eisenhüttenwerk zu ersteigern
(Quelle: Saarbrücker Zeitung 1.6.1881) |
Um 1879 hatte Karl Röchling die Idee, das 1873 gegruendete Völklinger Puddel-, Schweiss- und Walzwerk zu kaufen und zu einem vollwertigen Eisenwerk auszubauen. Daher schickte er einen Mitarbeiter ins Werk, der ihm den folgenden Bericht ablieferte: "Ich muss gestehen, dass mir dieses Mal die ganze Geschichte einen traurigen Eindruck gemacht hat. Auch früher habe ich natürlich gesehen, dass es durchaus an einer vernuenftigen Organisation fehlt, aber so auffällig wie dieses Mal ist es mir noch nie gewesen. Es ist das Elend der Actiengesellschaften in der höchsten Potenz. Niemand will etwas tun, einer schimpft auf den anderen, der Direktor auf den Walzwerkschef, dieser auf den Direktor, ein dritter auf beide. Die unteren Beamten folgen dem Beispiel und faullenzen dazu. Es ist ganz unmöglich, dass dabei ein Werk existieren kann. Dazu die Geldnot! Wir kauften 20 tons zu 100 M Grundpreis, Gaisler das gleiche Quantum. Mehr konnte ich nicht nehmen, da ich unkurrante Sorten nicht haben wollte." 1881 jedenfalls wurde das Werk versteigert (s. nebenstehende Anzeige), und in der Folge kam es in den Besitz von Röchling, der es dann zur eigentlichen "Völklinger Eisenhütte" ausbaute. (Quelle: Alexander Tille: Das Haus Röchling und seine Unternehmungen. Um 1911) |